1935 in Wedel/Hamburg als Sohn des Bürgermeisters geboren
1965 Abitur auf dem Gymnasium in Uetersen
1956 - 61 Studium an den Hochschulen für bildende Kunst in Hamburg und Berlin
1958 - 59 Studium unter Oskar Kokoschka an der internationalen Sommerakademie in Salzburg,
Preisauszeichnungen
1961 Staatsexamen an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Stuttgart,
anschließend zwei Semester Geschichte
an der Freien Universität Berlin
Beginn als freischaffender Maler in Berlin.
Ausgedehnte Reisen vor allem in Deutschland, Frankreich, Norwegen, Italien
1978 Kauf von "Le Fort" in Ménerbes in der Provence.
Seitdem Leben in Berlin und Ménerbes
Über 150 Einzelausstellungen in Europa und Übersee, wie zum Beispiel in Paris, Amsterdam,
Wien, Berlin, Köln, Washington D.C., Dallas
unter anderem in den renommiertesten Galerien Deutschlands und Frankreichs, wie der
Galerie Pels-Leusden in Berlin und der Galerie Bernheim-Jeune in Paris, die einst van Gogh,
Monet, Courbet, etc. ausstellte und Bonnard und Matisse berühmt gemacht hatte.
Werke finden sich in zahlreichen öffentlichen und bedeutenden privaten Sammlungen in
Europa und Übersee, u. a. Sammlung Leopold/Wien,
Portrait von Scharoun in der Berliner Philharmonie, Portrait von Probst Grüber in der
Ehrengalerie der Stadt Berlin
Ankäufe u. a. durch Senat, Stadt und Schillertheater Berlin, Kultusministerien
Baden-Württemberg und Baden, Staatsgalerie, Stadt,
Städtische Galerie und Kunstverein Stuttgart.
2014 in Berlin verstorben
"Ich bin geboren und aufgewachsen in einer Stadt von seinerzeit 9000 Einwohnern, Endstation der Hamburger S-Bahn, im ehemaligen Rathaus der Stadt, der Bürgermeisterwohnung, mit viel Platz, großem Garten, dahinter gelegenem Park, am Rande der weiten, flachen Elbmarsch, im Herbst mit dem Tuten der Nebelhörner, der Ozeanfrachter, die nach Hamburg fahren.
Es gab weiten, unbeaufsichtigten Auslauf, Fahrten in leckem Ruderboot um Kaninchenfutter von den Wiesen zu holen. Es gab Unterricht in einem Gewächshaus mit dem Geruch von Pflanzen. Und es gab große Berge am Himmel, von denen hinunterzuspringen und in deren Weichheit mich fallen zu lassen ich mir als Kind wünschte. Es war nicht weit ein kleiner Fluß zum Baden, eine Brücke zum Hinunterspringen, duftende Wiesen, in denen man verschwunden war, sobald man sich hinlegte, es gab Wald, Moor, Dünen, Teiche, eine Bahn mit Dampflokomotive zum Gymnasium in Hamburg, Hänseleien der Schulkameraden von der reichen Elbchaussee, so dass ich gern die Schule wechselte und sie im mehr ländlichen Uetersen beendete.
Die Hamburger Kunstakademie lehnte mich ab, ich studierte an der Universität Hamburg auf den Kunsterzieher hin, wozu mir meine Zeichenlehrerin geraten hatte, wurde dann doch am Lerchenfeld aufgenommen, nach einem Semester erneut abgelehnt, obgleich Zeichnungen von mir auf die Vorzeigewand sollten und hatte damit nicht zum ersten Mal Probleme mit der Gerechtigkeit.
Wieder Universität und dann Aufnahme in Stuttgart bei Henninger in eine Malklasse, zu meiner größten Überraschung und Riesenfreude. Malen dürfen! Es war Zufall, dass ich mich in einer Malklasse beworben hatte, ich hätte nie gewagt, so hoch hinaus zu wollen. Ich glaube mein Professor hatte nie einen Schüler, der so viel malte. Es war, wie wenn Schleusen geöffnet worden wären! Im Tiefbau in Wedel hatte ich mir das Geld verdient für die viele Farbe und das Packpapier, auf das ich malte. Mein Vater war 1945 gefallen, ich habe fast keine Erinnerung an ihn.
In Stuttgart hat Henninger mich tun lassen, wie meine Mutter ehedem tun ließ. Das war sehr angenehm. Freiheit, das wollte ich, das will ich. Henninger schickte mich zu Kokoschka nach Salzburg, bei dem er in Dresden selbst studiert hatte. Kokoschka, den ich gar nicht gekannt hatte, steckte mich in seine Privilegiertenklasse, wo's klein und ruhig war und zahlte mir mein Studiengeld.
Ich lernte sehen. Der Frühling nach Salzburg war der Schönste, den ich bis dahin erlebt, g e s e h e n hatte.
Das Examen als Kunsterzieher legte ich 1961 ab und ging dann nach Berlin als freier Maler. In Berlin war ich mal drei Tage gewesen und es hatte mir gefallen. Ich kannte dort fast niemanden, hatte kein Zimmer und kein Geld gehabt, meine Bilder mitzunehmen, aber ich war nun freier Maler in einer Stadt, in der wie überall gegenstandslos gemalt wurde. Ich habe überlebt. Ich war ins Wasser gesprungen, ohne es zu merken und schwamm, ohne es zu wissen. Das Stipendium meiner Verlobten half mir, das Ehestandsdarlehen half mir 1964 zu meiner ersten Ausstellung in der wohl einzigen Galerie Westberlins, die nach der Natur gemalte Bilder ausstellte. "Dem Gegenstand eine Gasse" stand über meine Ausstellung in einer Zeitung. "Tante Betty", wie sie genannt wurde, der Spiritus rector der Galerie, verhalf mir zu weiteren Ausstellungen, zum Künstlernotstandsprogramm des Senats, zu Leuten, die ab und zu Bilder kauften. Über Jahre war ich geübt, die Läden zu kennen, in denen einzukaufen am günstigsten war, seltsamerweise habe ich nie gehungert. Ich hatte ausgiebig Angst, ob das Geld für den nächsten Tag reichen würde, aber von heute aus gesehen war ich so frei, wie nie mehr. Ich kannte keine Käufer, kannte nicht einmal Leute, die meine Bilder ansehen mochten und also konnte ich malen, was und wie ich wollte. Wenn sie nicht einmal jemand ansehen mag...! Ich war frei.
Der ständige Geldmangel war drückend und begleitete mich bis in die 70er Jahre. Aber es gibt nichts umsonst, auch die Freiheit nicht. "Als man" wieder gegenständliche Bilder malen "durfte", brauchte ich nicht mehr zehn Interessenten um ein Bild zu verkaufen. Es ging aufwärts. 1965 konnte ich endlich mal wieder reisen. Ich fuhr nach Paris und in die Bretagne. Seither reiste ich jedes Jahr, zumeist nach Norwegen und Frankreich. 1967 halbjähriger Aufenthalt in Paris. 1972 Trennung von meiner Frau. Ein Leben in relativ geregelten Bahnen wurde wieder völlig umgekrempelt. Ausleben von Unbekanntem. Ungewissheit: Wie geht es weiter?
Vielleicht habe ich mich heute etwas an diese Ungewissheit gewöhnt. Es ist ja nicht nur unangenehm, es ist ja das, was das Leben spannend macht. Ich weiss ja auch nicht, wie mein Bild aussehen wird, das ich male. Das finde ich sehr aufregend und kann Maler nicht verstehen, die etwas tun, wobei sie auf diese Spannung verzichten müssen. Klein, Fontana, Mondriaan, Newman, etc.
1982 Ausstellung bei Pels-Leusden, der größten und bedeutendsten Galerie Berlins. Pels-Leusden beklagte sich, dass man in der Riesengalerie von mehreren hundert Quadratmetern die Bilder der vielen Leute wegen nicht sehen könne.
Offenbar hatte ich inzwischen viele Freunde und Bekannte kennengelernt. Es wurde die bis dahin erfolgreichste Ausstellung.
Mein Ziel ist es, Bilder zu malen, die zum Ausdruck bringen: ich lebe gern, so wie ich es in Bildern von Corot und Bonnard sehe. Ich fürchte aber, es wird mir gehen wie Corinth, der seine besten Bilder malte, als er nach einem Schlaganfall einen großen Teil seiner Freiheit eingebüßt hatte. Ich erstrebe wahrhaftig nicht, es mir schwer zu machen, es mir schlecht gehen zu lassen. Aber wenn es sein muss und nur so die besseren Bilder entstehen, so muss ich's tragen. Für meine Bilder lebe ich. Die Expressionisten sind herrlich. Ohne Angst vor Fehlern mit Liebe und Sorgfalt und klarer Komposition malen, was sie sehen. Ohne Angst vor Fehlern, weil sie um Fehler sich nicht scherten. Das finde ich erstrebenswert. Freiheit! Freiheit zu tun, was ich will.
Kokoschka habe ich am meisten zu verdanken. Ich durfte ihn mehrfach am Genfer See besuchen. Er hat mich ermutigt, immer wieder, wenn er Arbeiten von mir sah und hat mich zweimal zu Ausstellungen mit ihm zusammen und wenigen seiner Schüler eingeladen, in Hamburg und in Zürich.
Er war zudem der charmanteste, liebenswürdigste Mensch, den ich je kennenlernte."
Roland Ladwig
"Der Pinsel arbeitet wie ein Feuerwerk und dann wieder elegisch, beschwichtigend; Ladwig schlägt holzhackend auf die Leinwand und tupft auch sensibel, wenn er im Malrausch ist. Erst im fünften Semester erfuhr er durch einen anderen, dass er rechts zeichnet, aber links malt - er hatte davon keine Ahnung! Diese Besessenheit kannte schon während der Ausbildung keine Grenzen; als er einmal nachts beginnen wollte zu malen und feststellte, dass er keinen Pinsel hatte, schnitt er sich Haare ab und malte damit mehr schlecht als recht."
Dieter Biewald, "Berliner Künstler im Gespräch mit mir", Bd. 1, Nicolai Verlag 1973